Belletristik
Ryonusuke
Akutagawa:
Rashomon |
Zwei
Erzählungen Akutagawas lieferten die Vorlage für Akira Kurosawas berühmten Film - die
Erzählungen sind wohl weniger bekannt, aber lesenswert, wie auch die anderen Geschichten
in diesem Band. Klare Sprache und psychologische Beobachtungsgabe entfalten, zum Teil im
historischen Gewand, einen ganz eigentümlichen Reiz, auf den ich mich immer wieder
gerne einlasse.
Nicht nur für Japanfans empfehlenswert, |
Ein
Roman, der bereits 1983 erschienen ist und den ich nach längerer Zeit mal wieder gelesen
habe.
Kerewin, misanthropische Einsiedlerin, die in einem einsamen Turm an der Küste
Neuseelands lebt, lernt eines Tages das seltsame, stumme Kind Simon kennen. Simons
Herkunft ist ungeklärt, doch hat er in dem Maori Joe einen Ersatzvater gefunden.
Widerstrebend verstrickt sich Kerewin in tiefere Gefühle für die Beiden, ahnt, daß mit
Simon etwas nicht stimmt und befindet sich schon bald in einem Karrussel von Gewalt,
Trauer und Liebe, das angetrieben wird von der Heimat- und Haltlosigkeit der drei Figuren.
Erst durch die Begegnung mit der alten Kultur der Ureinwohner scheint ein Neuanfang
möglich.
Mythisch überhöhte Romanenden sind eigentlich meine Sache nicht, aber dieser Roman, der
sowohl Widerspruch als auch Zustimmung weckt, ist nicht nur durch seinen eigenwilligen
Stil ein Leseerlebnis.
Ein Roman, an dem man sich die Seele wundscheuern kann. |
Keri
Hulme:
Unter dem Tagmond |
Magnus
Mills:
Die Herren der Zäune |
Tja,
der Plot dieses Romans: ein paar kuriose Schotten ziehen im Verein mit einem Engländer
Zäune und hängen in Pubs rum. Die Todesfälle, die sich dabei ereignen, sind eigentlich
nur zufälliges Beiwerk. Unprätentiös und mit trockenem Humor erzählt. Bizarr. |
Der
ehemalige Puppenspieler Sabbath, der hingebungsvoll seine Ausschweifungen gelebt hat, ist
ausgebrannt und von allen verlassen und macht sich auf die Suche nach den Gründen für
sein Scheitern. Mein Lieblingsroman von Roth: böse, obszön, blasphemisch, liebevoll,
komisch, direkt - klasse! |
Philip
Roth:
Sabbaths Theater |
Sven
Regener:
Herr Lehmann |
Ein
Bestseller, der es verdient, einer zu sein. Unaufgeregt, lakonisch, witzig erzählt
Regener die wenig spektakulären Erlebnisse des äußerst sympathischen Protagonisten.
Ich habe gelesen, daß der Roman verfilmt werden soll. Das freut mich für Herrn Regener -
ob es mich auch für Herrn Lehman freuen soll, da bin ich im Zweifel. Kann der Film die
Sprache des Romans transportieren? Nun, ansehen werde ich ihn mir jedenfalls. |
Zwei
alte Kumpel, zwei Schriftsteller - Gwyn, international erfolgreich mit banalen
Bestsellern, Richard, erfolglos mit "Anspruch". Richard, tief in der
midlife-crisis steckend, beschließt, sich an Gwyn zu rächen. Eine böse Geschichte über
eine Besessenheit und eine witzige Satire über den Literaturbetrieb - auch die
Hobbyschreiber kriegen ihr Fett ab. Wunderbar umgesetzt. |
Martin
Amis:
Information |
Kurt Kusenberg:
Zwist unter Zauberern
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herrliche, kuriose, humor- und phantasievolle Kurzgeschichten. Lesen!!!
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Wassermann schafft in der Verarbeitung einer wahren Begebenheit ein glänzendes
Gesellschaftspanorama der wilhelminischen Epoche und darüberhinaus das packende
Psychogramm einer Vater-Sohn-Beziehung. Etzel, der jugendliche Sohn des Oberstaatsanwalts
von Andergast, bricht aus dem beengenden, vom Begriff der Pflicht geprägten Zusammenleben
mit seinem autoritären Vater aus, um sich der Rehabilitierung des Leonhart Maurizius zu
widmen. Dieser ist seit neunzehn Jahren wegen Mordes an seiner Frau inhaftiert - nach
einem Verfahren unter der Leitung von Andergasts, der sich nun mit moralischen Fragen der
Vergangenheit auseinandersetzen muß.
Der Roman war zu seiner Zeit (erschienen 1928) ein Bestseller - und Wassermann ist meiner
Meinung nach ein zu Unrecht ein wenig in Vergessenheit geratener Autor.
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Jakob
Wassermann:
Der Fall Maurizius |
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