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Krimis

Dem Kriminalroman gehört meine gar nicht heimliche Leidenschaft.

skurrile Gestalten folgen den Spuren in einem Entführungsfall durch Wien. Steinfest spielt auf witzige Weise mit dem Krimigenre, bietet unterschiedliche Lösungen und führt mit der endgültigen auch (fast) wieder aufs Glatteis. Ein ungewöhnlicher schwarzer Roman und ein Glücksfall für den deutschsprachigen Krimi - schon allein wegen des sehr treffenden Gebrauchs von Metaphern.

Heinrich Steinfest
To(r)tengräber

James McClure
Begräbnis inklusive - Beichtgeheimnisse - Ein Opfer für den Henker - Die Jagd nach dem Schatten - Kalte Revanche - Im Bann der Schlange - Die schwarze Hexe

Einer meiner Lieblingsautoren. Alle Romane um Lieutnant Kramer und Sergeant Zondi sind uneingeschränkt empfehlenswert und zeichnen ein ungeschöntes Bild Südafrikas unter der Apartheid. Unbedingt lesen!!!

merkwürdige Vorkommnisse in Turin, speziell in der Kirche des finster-charismatischen Priesters Don Pezza. Kommissar Santamaria ermittelt auf offizielle Weisung "nach allen Richtungen". Ironisches, spannendes Bild der Turiner Gesellschaft.

Carlo Fruttero/Franco Lucentini:
Wie weit ist die Nacht

Andreas Franz:
Das achte Opfer

Der Plot um die Kommissarin Julia Durant hörte sich eigentlich recht vielvesprechend an, aber die hölzerne und langatmige Umsetzung haben mir schnell den Spaß verdorben. Bis jetzt der einzige Krimi, den ich nicht bis zum Ende gelesen habe.

Die Serie um den gebißtragenden, mit Geldsorgen und der Ex-Ehefrau kämpfenden Cop Hoke Moseley - eine kühle, schonungslose Bestandsaufnahme einer trostlosen Gesellschaft. Willeford ist hart und poetisch, eine echter Klassiker, den man nicht auslassen sollte.

Charles Willeford:
Miami Blues - Auch die Toten dürfen hoffen - Seitenhieb - Bis uns der Tod verbindet - Miami Love - Playboys in Miami

Kyril Bonfiglioli:
Nimm das Ding da weg! - Die Damen und das Ungeheuer

Charlie Mortdecai, Kunsthändler, Gourmet und Gourmand, faul, fett, zynisch, großmäulig, lasterhaft - löst Kriminalfälle auf Jersey. Bester schwarzer Humor. Leider gibt es die Bücher wohl nur noch im Antiquariat, aber wer darauf stößt, sollte zugreifen!!!

Diesem Roman habe ich mich ein wenig zögerlich genähert - die ungewöhnliche Hauptfigur ist daran Schuld: man liest ja nicht alle Tage von der kriminalistischen Aufklärungsarbeit eines SS-Offiziers, doch die anfängliche Skepsis verflog rasch. Spannend und solide erzählt verflechten sich die Ermittlungen des Sturmbannführers Kalterer (der natürlich kein Sympathieträger ist, aber auch nicht als Monster dargestellt wird, was seine Charakterzeichung um so beängstigender wirken läßt)   und der Rachefeldzug des entflohenen KZ-Häftlings Haas während Nazideutschland in den letzten Zügen liegt. Schauplatz ist Berlin im Bombenhagel und obwohl der Fall im Großen und Ganzen  von Anfang an  klar ist, gibt es Überraschungen - und ein desillusionierendes Ende, sowie eine prägnante Darstellung der Verhältnisse.

Richard Birkefeld/Göran Hachmeister:
Wer übrig bleibt, hat Recht

Yasmina Khadra:
Morituri

Unter Pseudonym schreibt Mohammed Moulessehoul, ehemaliger Offizier der algerischen Armee, seine ungewöhnlichen  Nachrichten aus der Hölle. Mit  Serienheld Kommissar Llob aus Algier bewegt sich der Autor zwar in bester Krimitradition, trotzdem sprengen seine Romane die Grenzen "gewöhnlicher" Krimis mit einer Sprache, die sich zwischen hard-boiled und poetischer Metapher bewegt und in deren Zentrum weniger der Fall als die Bloßlegung der Finsternis algerischer Zustände steht.


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