Ein Bruder ist's von vielen Brüdern,
in allem ihnen völlig gleich,
ein nötig Glied von vielen Gliedern
in eines großen Vaters Reich;
jedoch erblickt man ihn nur selten,
fast, wie ein eingeschobnes Kind;
die andern lassen ihn nur gelten
da, wo sie unvermögend sind
(Goethe)

Ein Schmerz, ein Ausruf und ein ewig Nein
wird stets der Grund von aller Freundschaft sein
(Franz Brentano)

Die besten Freunde, die wir haben,
sie kommen nur mit Schmerzen an,
und was sie uns für Weh getan,
ist fast so groß als ihre Gaben.
Und wenn sie wieder Abschied nehmen,
muß man zu Schmerzen sich bequemen.
(Goethe)

Wenn du vorwärts mich beherrschst,
darfst Du fröhlich lachen;
rückwärts kann dir alles sein,
was die Gegner machen.
(Franz Brentano)

Hinter Trümmern einer Halle
saß ein Frosch und spuckte Galle.
Was bedeutet dieses Ganze?
Einen Menschen (üble Pflanze)!
(Ernst Buschor)

Wir sind's gewiß in vielen Dingen,
im Tode sind wir's nimmermehr,
die sind's, die wir zu Grabe bringen,
und eben diese sind's nicht mehr.
Denn, weil wir leben, sind wir's eben
von Geist und Angesicht;
und weil wir leben, sind wir's eben
zur Zeit noch nicht.
(F.E.D. Schleiermacher)

Und kannst Du den Kristall mir nennen?
Ihm gleicht an Wert kein Edelstein;
er leuchtet, ohne je zu brennen,
das ganze Weltall saugt er ein.
Der Himmel selbst ist abgemalet
in seinem wundervollen Ring;
und doch ist, was er von sich strahlet,
noch schöner, als was er empfing.
(Schiller)

Es ist der Name einer Frucht,
die zwar dem Gaumen wohlbehagt;
doch wo sie sich dem Ohr vereint,
da wird darüber nur geklagt;
und wer sich die gefallen läßt,
der ist das, was der Name sagt.
(Friedrich Rückert)