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Sultans größtes Problem ist sicher seine Angst vor Fremden im Haus, die möglicherweise u.a. daraus resultiert, daß er während seiner ersten eineinhalb Jahre auch von Besuchern gequält wurde.
Da er später wohl keine Gelegenheit hatte, ein positives Verhältnis zu Gästen aufzubauen, hat sich sein Mißtrauen nie reduziert.
Draußen ist das überhaupt kein Problem: er läßt jeden Radfahrer, Jogger, Spaziergänger oder Skater unbehelligt, bleibt Passanten gegenüber distanziert. Er ist sicher kein Hund, der sich gern von jedem streicheln läßt, aber bei hartnäckigen Versuchen diesbezüglich reagiert er nicht aggressiv, sondern geht einfach weg.

Bei uns im Haus war das Verhalten anfangs aufgrund seiner "Schnappfreudigkeit" problematisch. Natürlich wohnt ihm als Hütehundmix eine ordentliche Portion Wach- und Schutzinstinkt inne, aber das ist ja auch okay. Nicht okay ist, daß er gegen von uns akzeptierte Personen aggressive Tendenzen zeigt.
Er darf natürlich bellen, wenn es klingelt, sollte dann aber hinnehmen, daß Gäste ins Haus kommen dürfen. Inzwischen klappt das auch schon sehr gut- er hat auch seine Angewohnheit abgelegt, sich vor den Gast zu legen und ihn mit strengem Blick zu fixieren, als wolle er sagen: trau dich bloß... .
Wir haben uns angewöhnt, Gäste bereits an unserer Gartentür mit Sultan abzuholen und dann gemeinsam ins Haus zu gehen. So hat er erstmal einen etwas größeren Aktionsradius. Sultans großes Plus dabei ist, daß er sehr gut gehorcht und sich leicht abrufen läßt. Wenn er sich zu sehr aufregt, lassen wir ihn sitzen und geben ihm einen Leckerbissen - sollte der Gast sich bereits trauen, ist es natürlich am besten, wenn er die Bestechung verteilt.
Zuerst haben wir höllisch aufgepaßt und Sultan zurückgerufen, sobald er sich auf Gäste zubewegte, da uns der Schreck vom ersten Biß noch in den Gliedern saß - ein Hund merkt sowas natürlich und wird sich dann noch langsamer beruhigen.
Inzwischen vertrauen wir Sultan aber schon sehr viel mehr, und obwohl er anfangs bei Besuch noch sehr nervös ist und fiepsend und jaulend herumrennt, lassen wir ihn mit den fremden Menschen Kontakt aufnehmen (natürlich sofern diese keine Angst haben), um ihm zu vermitteln, daß es sich um eine ganz normale, angstfreie Situation handelt. Und es klappt: er hat nicht wieder geschnappt und mittlerweile dauert es nicht lange, und Sultan schleppt sogar seinen Ball für die Gäste an.

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